NARKOSEVERFAHREN
Das Anästhesiegespräch
Zu jeder Narkose gehört ein ausführliches Vorgespräch (Narkoseaufklärung) mit dem Narkosearzt. Nachdem der Operateur mit Ihnen die geplante Operation besprochen und die Indikation zum Narkoseverfahren gestellt hat, werden Sie entweder am gleichen Tag oder zu einem vereinbarten Termin dem Narkosearzt vorgestellt. Sie bekommen einen Anamnesebogen (Krankheitsvorgeschichte), den Sie bitte wahrheitsgetreu zu Ihrer und unserer Sicherheit vor dem Narkosegespräch vollständig ausfüllen. Überlegen Sie sich bitte auch, wer Sie am Operationstag nach der Operation und Narkose zu Hause weiter betreuen kann.
Am Tag der Narkose
Für Ihre Sicherheit!
Was müssen Sie vor einer Vollnarkose beachten?
Bitte helfen Sie mit, vermeidbare Zwischenfälle zu verhindern, indem Sie folgende Regeln vor der Operation beachten:
Durch Ihr Verhalten können Zwischenfälle während der Narkose weitgehend vermieden werden. Durch die Allgemeinanästhesie werden neben dem Bewusstsein und der Schmerzempfindung auch die Reflexe (z. B. Schluck- und Hustenreflex) ausgeschaltet. Es besteht daher die Gefahr, dass bei der Narkoseeinleitung Mageninhalt in den Rachen gelangt und eingeatmet wird. Beachten Sie deshalb bitte unbedingt die folgenden Hinweise, falls der Arzt in Ihrem Fall nichts anderes angeordnet hat:
Essen: Bis zu 6 Stunden vor Beginn der Anästhesie dürfen Sie noch eine leichte Mahlzeit einnehmen. Danach dürfen Sie nichts mehr essen (auch kein Kaugummi o. ä.) !!!
Trinken: Bis zu 2 Stunden vorher ist Trinken von stillem Wasser erlaubt.
Rauchen: Stellen Sie das Rauchen 6 Stunden vor Anästhesiebeginn ein!
Bitte informieren Sie uns, falls Sie sich nicht genau an diese Anweisung gehalten haben!
Ihre gewohnten Medikamente, die Sie ständig einnehmen müssen, dürfen Sie nur in Absprache mit dem Anästhesisten (Narkosearzt) zu sich nehmen.
Zu Ihrer Sicherheit werden während des kompletten Eingriffs alle wichtigen Körperfunktionen überwacht (EKG, Sauerstoffsättigung, Puls und Blutdruck etc).
Die Allgemeinanästhesie (Narkose), ein tiefschlafähnlicher Zustand, wird in der Regel durch Anlegen eines Infusionskatheters und Einspritzen eines schnell wirkenden Einschlafmittels begonnen. Zusätzlich wird die Atmung mit einer Maske unterstützt.
Nach dem Einschlafen wird die Narkose mit einem intravenös verabreichbaren Narkosemittel (TIVA – total intravenöse Anästhesie) und Schmerzmittel fortgeführt.
Dadurch wird erreicht, dass das Bewusstsein ausgeschaltet und die Schmerzempfindung im ganzen Körper unterdrückt ist.
Bei kleinen, kurzen Eingriffen verbleibt die Beatmungsmaske auf Mund und Nase, worüber Sauerstoff und ggf. gasförmige Narkosemittel zugeführt werden.
Erst wenn Sie schlafen, wird bei längeren Eingriffen eine so genannte Larynxmaske (Kehlkopfmaske) über den Mund eingeführt, sie dichtet den Kehlkopf ab, oder ein Tubus (Beatmungsschlauch), der die Luftröhre abdichtet, um zu verhindern, dass im Falle der Aspiration (Erbrechen), Magensaft in die Lungen gelangt. Auch über die Larynxmaske und den Tubus werden Sauerstoff und evtl. gasförmige Narkosemittel gegeben. Zur Einführung des Tubus oder der Larynxmaske werden muskelentspannende Mittel gegeben.
Sollte bei Ihnen eine Allgemeinanästhesie (Narkose) durchgeführt werden, so dürfen Sie darauf vertrauen, dass Sie von dem Einführen der Larynxmaske oder des Tubus in die Lüftröhre nichts bemerken.
Nach Abschluss des Eingriffes wird die Zufuhr der Narkosemittel beendet und sie erwachen wie aus einem tiefen Schlaf. Auch das Entfernen des Tubus und der Larynxmaske geschieht, bevor Sie völlig erwachen. Schmerzmedikamente und Medikamente gegen Übelkeit erhalten Sie schon während der Narkose.
Falls Sie danach Schmerzen, Übelkeit oder Erbrechen haben, melden Sie sich bei uns, damit wir Ihnen rasch medikamentös helfen können. Je nach Eingriff und Länge der Narkose ist es ganz normal, dass Sie noch für einige Zeit müde sind.
Um richtig wach zu werden, müssen Sie noch eine gewisse Zeit in der Praxis bleiben.
Sobald Sie sich wieder gut fühlen und kreislaufstabil sind, können Sie die Praxis in Begleitung verlassen. Dabei ist darauf zu achten, dass Sie Ihre Begleitung mit dem PKW abholt. Im Einzelfall besteht die Möglichkeit, Sie mit einem Krankentransport nach Hause zu fahren. Zu Ihrer Sicherheit sollte dort auch eine Betreuungsperson sein.
Durch die Nachwirkung der verabreichten Medikamente dürfen Sie erst nach 24 Stunden wieder aktiv als Fahrer eines Fahrzeugs, Zweirads oder als Fußgänger am Straßenverkehr teilnehmen. Während dieser Zeit verzichten Sie bitte auf Alkohol, rauchen Sie nicht, schonen Sie sich und schließen Sie keine Verträge ab.
Nachdem Sie zu Hause angekommen sind, dürfen Sie, wenn Sie keine gegenteiligen Anweisungen bekommen haben, sofort trinken und essen. Nehmen Sie nun Ihre verordneten Medikamente ein, sofern Ihr Anästhesist nichts anderes angeordnet hat.
Sollte es zu Komplikationen kommen (extreme Schwellungen, Nachblutungen oder starke Kreislaufprobleme), rufen Sie bitte den Operateur oder den jeweiligen Anästhesisten an. Die Telefonnummer erhalten Sie beim Verlassen der Praxis.